Bad Homburg v. d. Höhe. Die Stadt Bad Homburg plant den Erwerb mehrerer zentral gelegener Grundstücke im Bereich des Mühlwegs. Es handelt sich dabei um die Tanzschule Karabey. Der Magistrat hat dem Kauf auf seiner jüngsten Sitzung zugestimmt, jetzt stehen noch die Entscheidungen in den Gremien aus.
Die aktuellen Eigentümer, Rüstem und Renate Karabey, haben der Stadt die entsprechenden Flurstücke (rund 1.420 m²) zum Kauf angeboten. Bei den Grundstücken handelt es sich um ein Wohnhaus und einen Gebäudeteil, in dem die Tanzschule untergebracht ist. Die beiden Gebäude sind baulich miteinander verbunden und werden von den Eheleuten Karabey bewohnt bzw. betrieben. Die Grundstücke liegen in zentraler Lage direkt an der Thomasbrücke, von wo aus sie über eine öffentliche Treppe erreichbar sind. Weitere Flurstücke dienen aktuell als Stellplatzflächen für die Tanzschule.
„Unsere Kinder Sascha und Natascha haben im Tanzsport, sowohl als Amateure wie auch als Profis, herausragende Erfolge bis hin zu Weltmeistertitel, errungen, arbeiten jetzt sehr erfolgreich als Tanzsporttrainer und sind voll ausgelastet. Parallel dazu auch noch eine Tanzschule mit extrem hohem Zeitaufwand zu führen, wollen sie nicht“, erklärt Rüstem Karabey. Aus diesem Grund beschossen die Karabeys ihre Immobilie zu verkaufen. Ihm und seiner Frau, die eigentlich schon vor zwei Jahren in Rente gehen wollten, sei aber wichtig, dass ihr Lebenswerk in gute Hände kommt. „Wir haben daraufhin den Oberbürgermeister angesprochen, ob er eine Idee für die Zukunft für unsere Räumlichkeiten hat.“ Und das Konzept, dass OB Alexander Hetjes vorlegte, überzeugte die Karabeys.
Mit Blick auf den bevorstehenden Abriss und Neubau des Kurhauses sieht die Verwaltung in dem Kauf der Gebäude eine willkommene Gelegenheit, künftig entfallende Vereinsräume zu ersetzen. Denn es ist vorgesehen, in den Räumen der bisherigen Tanzschule ein „Vereinshaus Innenstadt“ einzurichten, das Bad Homburger Vereinen während der Bauzeit und darüber hinaus ein neues, zentral gelegenes Zuhause bietet. „Für viele Bad Homburgerinnen und Bad Homburger ist die Tanzschule Karabey ein emotionaler Ort. Auch ich kenne zahlreiche Geschichten, die hier ihren Anfang nahmen – von Freundschaften bis zu Lebenspartnerschaften. Umso schöner ist es, dass das Gebäude nun erneut ein Haus für Begegnung wird“, sagt Oberbürgermeister Alexander Hetjes.
Über die Nutzung der Räumlichkeiten für Vereine hinaus ist geplant, im bestehenden Wohnhaus Betreuungsplätze für Kinder zu schaffen. Hierfür sind bauliche Anpassungen vorgesehen – unter anderem ein separates Fluchttreppenhaus sowie brandschutztechnische Abtrennungen.
Der Kauf der Grundstücke und Gebäude soll im aktuellen Zustand erfolgen. Die Übergabe ist – nach derzeitiger Planung – für Herbst bzw. Ende 2026 vorgesehen. Die notwendigen Umbau- und Instandsetzungsmaßnahmen sollen im Jahr 2027 umgesetzt werden.
Für Hetjes hat der Kauf der Gebäude eine besondere emotionale Bedeutung: „Die Tanzschule Karabey war über viele Jahrzehnte eine echte Institution in Bad Homburg. Generationen von Jugendlichen – ich übrigens auch - haben hier ihre ersten Tanzschritte gelernt; viele verbinden mit diesem Haus unvergessliche Erinnerungen. Ich danke Frau und Herrn Karabey herzlich für ihr jahrzehntelanges Engagement und ihre Bereitschaft, der Stadt diese besondere Immobilie für eine neue, gemeinwohlorientierte Nutzung zu überlassen.“ Mit dem Erwerb, so Hetjes abschließend, bleibe ein prägendes Stück Stadtgeschichte erhalten – und schaffe gleichzeitig Raum für Neues.
